WEITERE BEITRÄGE: WANDLUNGSFÄHIG BLEIBEN · PORTRAITS · ERFOLGREICH UND GLÜCKLICH MIT KIND UND FAMILIE
„Im Mindset liegt der größte Hebel für Erfolg!“
2017-Karin ist Expertin für Onlinemarketing und in der Motivation von Menschen ihr eigenes Ding zu leben. Sie hilft OnlineunternehmerInnen mehr Spaß und Erfolg im eigenen Business zu haben und will auch ein Stück weit Hoffnung jedem einzelnen geben, den eigenen Traum zu leben. Bei ihr geht es viel um Mindset, denn das hat sie selbst auch am längsten zögern lassen.
10 FRAGEN AN KARIN WESS
Karin Wess, Bloggerin, Coach, Online-Unternehmerin, geschieden, 1 Tochter, selbstständig seit 1997 / Web: Karin Wess
WAS HAT DIRCH BEWEGT, DEIN BUSINESS ZU STARTEN?
Ich hatte schon mit 15 eine klare Vision dafür, dass ich eines Tages mein eigenes Unternehmen haben werde. Da gab es keine Zweifel, die Selbständigkeit war mein Weg. Mein eigenes Ding zu machen und damit Geld zu verdienen. Sobald ich vom Gesetz her durfte, hatte ich mich damals selbstständig gemacht. Mein ganzer Fokus nach der Lehre als Industriekauffrau war darauf gelenkt, was ich brauche, um mich erfolgreich selbstständig machen zu können. Ich hatte keine UnternehmerInnen in meinem Umfeld, der Impuls war einfach in mir und sehr klar. So habe ich in den letzten 20 Jahren immer nebenbei etwas selbstständig gemacht, von Schreibservice über Multilevelmarketing bis hin zur Promotion. Ich bin auch mit der einen oder anderen Geschäftsidee auf die Nase gefallen, die Vision war für mich aber immer so klar, dass ich weiter gemacht habe. Es war nur eine Frage des Zeitpunkts, wann ich mich wirklich traute, mich zu 100% selbstständig zu machen. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob ich „schon“ gut genug „dafür“ bin.
Vor der Geburt meiner Tochter war ich im Management im Bereich Marketing tätig und hatte nebenbei schon einige Jahre einen Online-Shop für Anti-Aging-Kosmetikprodukte. Onlinemarketing war für mich immer schon sehr reizvoll, da ich die vielfältigen Möglichkeiten und den unendlich großen Radius gesehen habe.
2013 bin ich dann mit meinem jetzigen Online-Business karinwess.com gestartet. Der Auslöser war letztendlich eine für mich sehr schwierige Situation mit meinem Online Shop, ein Lieferant hat mich gekündigt. Ich musste erst lernen damit umzugehen und eine Entscheidung treffen, ob ich mein Office zusperre, selbstständig weiter mache oder in meinen Job in die Führungsposition zurückgehe. Als Mutter konnte ich mir den Führungsjob nicht mehr vorstellen und habe mich Ende Dezember 2012 dagegen entschieden. So war es klar, dass ich mich nun mit einer neuen Geschäftsidee zu 100 % selbstständig zu machen werde. Darauf hin habe ich mich einige Wochen damit beschäftigt, wer ich bin ich und wer ich sein will. Ich habe viele Gespräche geführt, auch mit Freundinnen und bin mir meiner Stärken wieder bewusst geworden.
Im März habe ich dann meine Domain karinwess.com registriert. Ich habe einige Tage gebraucht, um die Bestätigungstaste zu drücken, da einfach noch innere Widerstände präsent waren. Bis ich mir dann selbst gesagt habe, dass ich das rein physisch schaffen kann – den Knopf zu drücken. Und, dass ich alles habe und kann, um los starten zu können. Letztendlich habe ich es dann getan 🙂 Ich hatte schon vieles vorbereitet, wie das Newsletterformular und die ersten Artikel Online gestellt. Als nächsten Schritt habe ich ein paar E-Mails rausgeschickt an Personen, denen ich vertraute und mein neues Businessangebot vorgestellt und mit der Bitte um Weiterleitung an mögliche Interessentinnen. Nach einer halben Stunde, nachdem ich dieses Mail verschickt hatte, war schon der erste Newsletter-Eintrag da. Nämlich, von einer Person die ich nicht kannte. Da wusste ich, dass es funktioniert! Erst vor kurzem hatte ich diesbezüglich einen glanzvollen Moment, da diese Person, eine Frau, immer noch in meiner Liste war.
WO BEWEGST DU DICH GERADE IN DEINEM BUSINESS?
Gerade bewege ich mich wieder vor dem nächsten Sprung. Nach der Dream-Up-und Start-Up Phase, befinde ich mich ich in der 3. Phase, in der alles gesattelt ist. Ich habe mittlerweile 7 Team-Member und es geht bei uns jetzt um weitere Adaptierung und Optimierung: Wo darf ich mich noch mehr einbringen. Wo dürfen Systeme noch weiter optimiert werden, damit Wachstum nach oben weiter möglich ist.
WIE DEFINIERST DU FÜR DICH ERFOLG?
Für mich ist Erfolg dann, wenn ich wirklich meins tue und ich weiß, wofür ich es tue und es mir gut dabei geht. Im Gegensatz zu früher, habe ich Erfolg an meiner Prämie, am Ergebnis von Messen oder Werbekampagnen gemessen. Ich habe verstanden, dass es nicht nur um mich geht, sondern darum, was ich im Außen tun kann.
In der Start-Up Phase waren für mich die ersten Newslettereinträge, Challengeteilnehmerinnen der Maßstab für meinen Erfolg. Ich habe für mich immer sehr klar die Ziele definiert, aber dieses Umdenken, dass Erfolg nicht allein auf Zahlen beruht, war ein wichtiger Entwicklungsprozess für mich. Ich freue mich immer noch über Umsatzrekord oder höchste Newslettereintragszahlen. Durch meine eigene Mindset-Arbeit, durch die Arbeit mit Coaches und Mentorinnen, hat sich meine Einstellung zu Erfolg verändert. Die intrinsische Motivation sollte jeder für sich entdecken. So war es für mich und meine Entwicklung enorm wichtig auch die Erfahrung mit Schulden zu machen. Unternehmerinnensein ist eben vielschichtig, es gibt nicht nur die rosarote Brille dafür.
WIE DEFINIERST DU FÜR DICH GLÜCK?
Glück ist für mich, mich nicht einschränken zu müssen. Den Impulsen nachgehen zu können und es nicht auf Morgen zu verschieben. Glück ist für mich zu spüren.
WIE HAST DU DEINEN STIMMIGEN WEG GEFUNDEN? WAS HAT DICH DA GELEITET?
ch war immer schon ein sehr zielorientierter Mensch. Ich habe mir sehr klar überlegt, klare Intensionen gesetzt, wie ich leben, fühlen, wieviel ich verdienen will. Die größte Herausforderung war für mich all meine Sehnsüchte einzugestehen: ich darf glücklich sein, erfolgreich, toll aussehen, sexy sein, glücklich sein mit meinem Kind, die tollsten Reisen machen. Ich habe gelernt das Entweder/Oder zu streichen und für jeden Tag aufs Neue, holistisch anzuschauen, wie ich es haben will, und ob es stimmig ist, wie es gerade ist. Letztendlich habe ich mir selbst erlaubt, bedingungslos glücklich zu sein, für all meine Lebensbereiche!
Eine wichtige Erkenntnis auf meinem Weg war, dass ich für das Thema Geld und Finanzen früher gerne die Verantwortung abgegeben habe. Es war mein Mann da, meine Familie, für die Fälle wenn es nicht so gut laufen sollte. Mit der Trennung Ende 2015 hat sich dann für mich sehr viel geändert. Ich wusste, wenn ich diese neue Rolle einnehmen möchte, getrennt vom Vater meiner Tochter zu leben, muss ich zu 100% die Kontrolle und Verantwortung für das Thema Geld und Finanzen übernehmen. Es war wirklich ein sehr tränenreicher Moment, wo ich erkannt habe, dass ich über so viele Jahre hier die Verantwortung abgegeben hatte. Ich habe immer gut verdient und hatte genügend Reserven, das war nicht das Thema. Ich bin jedoch mit meinem Geld sehr locker umgegangen und habe es leicht in mich und mein Business investiert. Die Verantwortung für das restliche Leben habe ich abgegeben. Mein Mann kümmerte sich um die Kosten für Kindergarten, Schule und Urlaube, er hat einfach immer alles möglich gemacht. Durch die Trennung wurde mir bewusst, dass ein Umdenken notwendig ist, da es mehr Bereiche im Leben gibt als mein Ich und meine Entwicklung. Ich habe mir ganz bewusst die Verantwortung über all diese Bereiche zurückgeholt und somit auch wieder die Kontrolle dafür übernommen. Dieser Prozess hat sehr wehgetan, aber auf der anderen Seite wieder neue Perspektiven eröffnet.
Wir hatten einige sehr große Lebensaufgaben zu meistern, jeder für sich und gemeinsam. Wir haben uns aufgrund dieser Aufgaben und unseres Umgangs damit, sehr unterschiedlich entwickelt. Die Entscheidung zu gehen, mit einem kleinem Kind, war nicht leicht für mich. Da brauchte ich Klarheit und Gewissheit. Ich wusste, wenn ich mein Glück hab, dann kann ich meine Tochter noch besser durch jede Situation durch tragen. Unser Klima hat sich natürlich in dieser Zeit verändert, der Streit hat zugenommen, Veränderungen waren in der Beziehung nicht mehr möglich. Ich habe bei jedem Streit im Grunde einen Teil des Trennungsschmerzes ausgelebt. Das hat es mir dann leichter gemacht zu gehen. Ich habe mit der Zeit erkannt, dass wir sehr unterschiedliche Lebensziele haben. Die Bindung, auf Seelenebene war aber so stark, dass es all die Jahre (wir waren 11 Jahre ein Paar) keine Rolle gespielt hat. Herauskristallisiert hat es sich dann, wo wir durch diese vielen einzelnen Lebensstationen durchmussten. Für mich war die Welt zu klein und für ihn hat es gepasst. Er wollte stabilisieren und behalten und ich wollte ausbrechen. Wir hatten unterschiedliche Bedürfnisse, die sich z.B. bei der Auswahl von gemeinsamen Urlauben gezeigt haben. Wir haben immer wieder gute Kompromisse gefunden. Ab einen gewissen Punkt wollte ich nicht mehr für meine Lebensziele zurückstecken und wollte wachsen. An seiner Seite konnte ich mich nicht so ausleben, wie ich bin. Er ist für mich immer noch ein sehr wertvoller Mensch.
WELCHE STRUKTUREN HELFEN DIR, DEN ALLTAG ZU MEISTERN?
Mal funktioniert es gut, manchmal könnte es besser sein. Ich stelle mir immer die Frage, was brauche ich, dass es mir gut geht und was brauche ich, dass es meiner Tochter gut geht. So habe ich klare Regeln dafür aufgestellt, wann ich arbeite, wann ich Zeiten für mich habe. Ich verbringe die 2. Tageshälfte dann sehr intensiv mit meiner Tochter. In dieser Zeit habe ich bewusst den Computer nicht eingeschaltet und schaue nicht ständig auf mein Handy. Dann habe ich kein schlechtes Gewissen, dass ich meine Tochter vernachlässige und kein schlechtes Gewissen, dass ich zu kurz komme. Im überwiegenden Teil funktioniert es gut. Es gibt Phasen, wo viel los ist, und ich nicht so viel Zeit für meine Tochter habe. Das erlaube ich mir dann, da es wichtig ist für mich und mein Business. Ich bin umso ausgeglichener, wenn ich meine Dinge auf die Reihe gebracht habe und kann mich dann voll und ganz auf sie konzentrieren.
An 2 Tagen ist meine Tochter im Hort und jedes 2. Wochenende, von Freitag bis Montag ist Papazeit. Wir haben aber eine sehr flexible Regelung, d.h. wenn er oder ich es anders brauchen, können wir es uns das entsprechend einteilen, in ihrem Sinne. Insofern ist mein Ex-Mann ein Traum-Ex-Mann, er macht auch jetzt vieles möglich, das ist unbezahlbar. Wir leben beide in der gleichen Stadt. Es war eine bewusste Entscheidung von mir in Linz zu bleiben. Ich bin gebürtige Wienern, so waren Überlegungen für einen Ortswechsel schon da. Mir war es wichtig meine Tochter bei ihren Wurzeln zu lassen. Ich wollte nicht, dass alles neu wird für sie.
Als Eltern bemühen wir uns es so gut es geht zu meistern und unsere Rollen zu finden. Die Probleme, die in der Beziehung da waren, lösen sich nicht durch einen Scheidungsvertrag. Die Frage ist aus meiner Sicht immer wieder zu klären: Wie können wir als Eltern super toll sein, ohne uns wieder daran zu erinnern, dass wir es als Paar nicht waren. So ist es unsere Herausforderung, als Eltern für sie da zu sein und auf gleicher Ebene miteinander kommunizieren zu können. Wir können ganz gut darüber reden, wenn uns etwas nicht so gut gelungen ist. Mir ist es wichtig, dass wir als Eltern gemeinsam stark sein können, so dass es auch von unserer Tochter wahrgenommen werden kann.
WIE GUT GELINGT ES DIR, ZEIT ÜR DICH ZU HABEN? WIE VERBRINGST DU DIESE ZEIT?
Wenn ich es mir selbst gönne und ich es mir eingeteilt habe, gelingt es gut. Ich gehe dann Laufen oder Biken. Allerdings stecke ich meistens die Zeit, in der meine Tochter in der Schule ist, gerne in mein Business. An den Stroh-Mama-Wochenenden, nehme ich mir neben Arbeit auch Zeit für mich. Abends im Alltag beginnt spätestens um 20:30 meine Zeit, dass habe ich so mit meiner Tochter ausgemacht.
ÜBERFORDERUNG, SCHLECHTES GEWISSEN, EXISTENZÄNGSTE – WAS FÄLLT DIR DA EIN?
Überforderung – sehr bekannt. Innehalten, schauen, was ist es wirklich, wo kommt es her, klaren Plan erstellen und mit kleinen Schritten anfangen.
Schlechtes Gewissen – wird immer weniger. Weil ich bewusst für einen klaren Ausgleich sorge. Wenn ich bemerke, dass es hochkommt, reflektiere ich es für mich gut und spüre in mich hinein. Dann mache ich den Laptop zu und unternimm mit meiner Tochter etwas und verbringe eine intensive Zeit mit ihr. Mir geht es um die Qualität der Zeit und nicht um die Quantität.
Existenzängste – wäre gelogen, wenn sich sage, ich hätte sie nicht. Ich habe ein großes Vertrauen in mich, ich weiß es liegt alles in mir, ich hab alles in der Hand und kann entscheiden, wie lange ich in diesem Gefühl bleibe. Und ich kann mich entscheiden, wann ich wieder aktiv ins tun kommen will. Dann ist auch die Angst weg, da ich bewusst Kontrolle und Verantwortung übernommen habe.
WOFÜR BIST DU BESONDERS DANKBAR?
Ich bin besonders dankbar dafür, dass ich aufstehe, atme und ich da bin!
WAS SIND DEINE 3 TIPPS FÜR DIE VEREINBARKEIT VON BUSINESS UND FAMILIE?
Werde klar darüber, wie Du es wirklich haben möchtest, dass es ist, in allen Bereichen. Nimm Dir wirklich Zeit dafür!
Setze Dich täglich mit Dir auseinander. Was ist Deine Intention für heute? Wie willst Du Dich fühlen? Gestresst oder voller Freude?
Komme aktiv ins Tun! Die Ideen sind wertlos, wenn wir sie nicht umsetzen. Durch das Tun löst sich viel von alleine auf! Übernimm Kontrolle und Verantwortung für das was Du willst.
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