ANNA RESCHREITER – TCM-Ernährungsberatung, Blogging, Shiatsu

Mich hat vor 4 Jahren das Shiatsu gefunden. 

Ich war vorher viele Jahre in der Medienbranche, auch in leitender Position tätig. Dort hatte ich einen sehr fordernden Job, was ich zum Teil auch selbst verschuldet habe. Ich habe meine Arbeit mit meinem Team geliebt, war aber auch eine begnadete Perfektionistin. So habe ich mich richtiggehend ausgebrannt. Mein Körper hat mir bereits über längere Zeit viel aufgezeigt, was ich noch nicht hören konnte oder wollte. Es ging dann sogar bis zu einer akuten Blinddarmentzündung, wo ich sofort im OP landete. Da es mir nach der Operation gar nicht gut ging, bremste mein Zustand meinem Arbeitswahn richtig aus. Im Krankenhaus hat mich dann ein junger Psychologe auf Shiatsu gebracht und gemeint, dass es mir und meinem Körper helfen könnte endlich mal runterzufahren. So habe ich dann selbst Shiatsu in Anspruch genommen und sehr schnell die positiven Veränderungen ganzheitlich wahrgenommen. Ich bekam Lust die Ausbildung zu machen und mich auch beruflich für eine Veränderung zu öffnen. In der Shiatsu-Ausbildung ist mir dann die TCM begegnet. So hat das eine das andere ergeben und ich habe beschlossen mich selbstständig zu machen, einerseits meinem Hamsterrad zu entfliehen, und andererseits um auch anderen dabei zu helfen, gesund zu bleiben bzw. zu werden. 

Mein Mann hat mich dabei 100%-ig unterstützt und hat mir geholfen die auftretenden Zweifel zu überwinden. Ich denke, dass ich mich vielleicht alleine nicht drüber getraut hätte… 

Diesen Schritt 2015 ins Online-Business zu gehen hat sich dann im Grunde zufällig ergeben. 

Ich liebte es immer schon zu schreiben, mein Wissen weiter zu geben und zu präsentieren. Ich bin dann über Themen zu Online-Strategien, Blog-Business, Lifestyle-Business im Internet gestolpert. So habe ich bald die Chance erkannt, dass ich meine Liebe zum Schreiben und Präsentieren für Blog und Vorträge nutzen und damit ein großes Publikum erreichen kann. Ich habe im September 2015 meine Website gelauncht und mit den ersten Blogartikeln begonnen. Bald kamen das erste E-Book, die ersten Webinare und mein Online-Kurs dazu. Schritt für Schritt habe ich dieses Business aufgebaut und bemerkt, wie toll es aufgeht, wie groß die Nachfrage nach TCM-Ernährungsberatung online und via Skype ist. So sitze ich oft abends bis Mitternacht und arbeite gerne, weil ich weiß wofür und warum ich das mache, nämlich zu 100% meins. 

Zu Beginn hatte ich ca. 1000 Ideen im Kopf. Ich habe mir ganz viele Podcasts angehört, Blogs zur Online-Business Strategien usw. gelesen. Irgendwann sah ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und habe mir mit Hilfe eines Coachings die Fokussierung für den Start erarbeitet. 

Ende 2016 gab ich die Shiatsu-Praxis auf, damit ich meinen vollen Fokus auf Online setzen konnte. Im März 2017 ist mein Sohn geboren, und das Online-Business ist mit meinem Mama-Dasein einfach besser zu vereinbaren. Interessanterweise war ich in der Medienagentur heilfroh, dass die Online-Planung von Kampagnen von meinen KollegInnen übernommen wurde. Jetzt als Selbstständige mache ich genau das, und es macht mir sehr viel Spaß!

Im Moment kann ich von dem zehren, was ich mir die letzten 2 Jahre aufgebaut habe. Seit mein Sohn geboren ist, habe ich meine Aktivitäten zurückgeschraubt, in etwa drei Schrittchen zurück ;-). Ich habe aber einen Pool an Blogartikeln, bereits einige eBooks geschrieben und einen Online-Kurs, worauf ich zurückgreifen kann. Der große Vorteil dieser Businessform ist, dass ich gut bestimmen kann, wieviel und wann ich arbeite. Wenn ich wieder ein Ziel erreichen möchte, setze ich die entsprechenden Aktivitäten dafür und es kommt laufend ein Umsatz rein. So kann ich schnell mal z.B. ein Webinar oder eine Kampagne für den Online-Kurs machen.

Erfolg hat für mich schon auch mit finanziellem Income zu tun, den ich aber mit etwas generiere, das mich erfüllt und mir Spaß macht. So, dass ich auch Nachts gerne arbeite, wenn mein Kleiner schläft, weil ich weiß, wofür ich es mache. Ich könnte jedoch noch so viel Geld haben, wäre aber nicht glücklich, wenn mich meine Arbeit und mein Leben nicht erfüllen würden. Ich kenne Menschen, die viel mehr verdienen als ich und immer noch Existenzängste haben … Ich wähle das Glück stets vor dem Geld… 

Durch die Körperarbeit mit Shiatsu und der TCM erlebe ich Erfolg auch auf einer ganz anderen Dimension: wenn ich Feedback bekomme von KlientInnen, die mein TCM Seminar mitgemacht haben, oder bei mir zur Ernährungsberatung waren, und von den Verbesserungen bei sich oder ihrer Familie erzählen. Das ist sehr herzerwärmend für mich.

Aktuell ist Glück für mich: am Morgen meine Augen zu öffnen und mein Sohn strahlt mich an :-). 

Glück hat für mich auch viel mit meinem Bauchgefühl zu tun. Als ich mich selbstständig gemacht habe, vertraute ich zu 100% darauf, dass es gut gehen wird. Ich spüre das Glück im Herz und im Bauch. 

Oft sind es so kleine Dinge, wie z.B. wenn ich bei meiner Mama bin und bekocht werde. 

Auch ist Glück für mich, wenn es in meinem Leben “flutscht”, wenn sich vieles einfach von selbst ergibt. Und auch darauf vertrauen zu können, dass es leichter gehen kann, ist Glück für mich. Ich bin grundsätzlich ein durch und durch positiver Mensch und gehe besonnen durch das Leben.

Mein Bauchgefühl hat mich bisher in meinem Leben geleitet und viele wesentlichen Entscheidungen basieren darauf. So z.B. die Entscheidung für die Selbstständigkeit, die Auswahl der Shiatsu-Schule. Oder, dass mich die TCM und das Online-Business gefunden haben. Auch das Vertrauen, dass es gut gehen wird, leitet mich. Ganz ehrlich, was soll passieren, wenn es „nichts“ wird…

Mein Mann ist eine ganz große Stütze. Wir haben uns relativ schnell alles eingeteilt, wer, was übernehmen kann. 

Ich habe einen Tag in der Woche für mich, wo ich arbeiten kann und außer Haus bin. Ich nutze die Möglichkeit eines Co-Working-Offices. Das tut mir gut und ist für mich wichtig, um abzuschalten vom Alltag mit Baby, und um mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren zu können. Ich habe schnell gemerkt, wenn ich Dinge im Hinterkopf habe, die ich weiterbringen möchte oder muss, aber Zeit und Raum dafür fehlen, dann frustriert es mich. Ich bin unrund, ungeduldig, und das wirkt sich dann auch auf meinen Sohn aus. Daher ist für mich unsere klare Aufteilung sehr wichtig. 

Am Abend kommt mein Mann nach Hause und übernimmt dann unseren Sohn, damit ich noch etwas konzentriert arbeiten kann. Ich mache mir meinen genauen Arbeitsablauf für den Tag und die Abendstunden. Das gibt mir ein gutes Gefühl und ich kann die Zeit, in der ich bei meinem Sohn bin richtig genießen. 

Mein Fokus hat sich klarerweise verschoben, sodass ich viele Projekte absage oder einige Aktivitäten einfach nicht mache. Es wird sich wieder ändern, wenn es für mich und meine Familie passt. Ich habe gelernt in dieser Lebensphase die Verschiebung meines Fokus bewusst wahrzunehmen und anzunehmen. Das hilft mir sehr neue Strukturen zu schaffen. Für mich ist es wichtig, den Druck rauszunehmen und meine Flexibilität zu behalten.

Im Moment ganz schwer ;-). Nur wenn mein Sohn am Vormittag oder Mittags schläft, nutze ich das auch zum Schlafen oder lese ein schönes Buch. Diese Zeit widme ich dann ganz bewusst mir und lasse den Haushalt oder das Arbeiten sein. Wichtig ist es für mich regelmäßig zu kochen, weil ich daraus ganz viel Energie schöpfe. Als Jungmama geht es nämlich ganz schnell, dass man das Essen vernachlässigt. Die Folgen spüren wir dann sofort… 

Meine Hobbies, wie Golfen oder Mountainbiken habe ich derzeit natürlich zurückgestellt. Stattdessen nutze ich den täglichen Spaziergang mit meinem Baby als kostbare Zeit für mich zum Krafttanken und Empfangen von Impulsen für Blogartikel-Ideen oder Inhalten für neue Online-Kurse, die ich dann in mein Handy spreche. An dem einen Tag in der Woche, an dem ich bewusst weg bin von zu Hause, lass ich mich von den anderen Selbstständigen im Co-Working-Space inspirieren. Das ist für mich eine sehr kostbare und produktive Zeit.

Überforderung – Nach meiner eigenen Erfahrung ist Überforderung dann ein großes Thema, wenn wir unsere hohen Erwartungen an uns selbst nicht zurückschrauben und am Perfektionismus hängen. Das Nicht-Nein-Sagen können, Gefallen-Wollen – als das führt in die Spirale der Überforderung. Als Unternehmerin und Mama ist es mir völlig egal, ob der Boden jetzt oder erst in ein paar Tagen gesaugt ist, oder ob mein T-Shirt einen kleinen Milchfleck hat, den ich mir im Bus mit einem Feuchttuch herauswische 🙂 Ich mache mir auch keinen Druck für Besucher unbedingt einen selbst gebackenen Kuchen zu kredenzen. Ich bin keine Wonder-Woman sondern eine ganz normale Frau 🙂 Runter vom Gas hilft. Es ist jetzt so Vieles unwichtig. 

Schlechtes Gewissen– Ich nehme schon eine Ambivalenz wahr, wenn ich einen Tag weg bin. Einerseits sind Gedanken da: “Wie kann ich mein Kind „alleine“ lassen?” Andererseits weiß ich, dass mein Sohn in den allerbesten Händen ist und mich als eine happy working mum erlebt. Mir ist es ganz wichtig mich ihm dann aber auch zu 100% zu widmen und nicht nebenbei am Laptop oder Handy zu arbeiten. Mir hilft der Gedanke: “Wie möchte ich, dass mein Sohn mich später wahrnimmt. Als Frau, die sich vieles entbehrt, oder als Frau, die glücklich ist, weil sie auch ihr eigenes Ding macht und trotzdem Zeit in guter Qualität mit ihm verbringt.” Ich kenne das Gefühl des schlechten Gewissens auch meinem Unternehmen gegenüber. Die Gedanken kommen immer wieder mal hoch, dass ich ja doch mehr Blogartikel schreiben oder Webinare machen könnte. Es hilft mir dann die Einsicht, dass ich nicht der Mittelpunkt von Social Media bin 🙂 und schiebe dann das schlechte Gewissen wieder zur Seite, auch in dem Bewusstsein, dass meine Aktivitäten zu einem anderen Zeitpunkt wieder mehr werden. Außerdem habe ich es meiner Community offen kommuniziert, dass ich meinen Fokus die nächste Zeit verstärkt auf meinen Sohn legen werde und die Resonanz war großartig! Es wird mir Zeit gegeben. 

Existenzängste – ich bin gesegnet vom Leben. Ich habe keine Existenzängste und lasse sie auch nicht zu. Dafür bin ich ein zu optimistischer Mensch und arbeite auch viel zu gern. Ich bin vom Guten im Leben überzeugt.

Ich bin besonders dankbar für meinen Sohn und meinen Mann. Es gab natürlich auch Phasen, wo es in meinem Leben nicht so gelaufen ist, wie wir uns das gewünscht hätten. Da hat mein Mann mich sehr unterstützt, emotional, mental und auch finanziell. 

Ich bin dem Leben dankbar, dass meine Selbstständigkeit bisher so “geflutscht” ist. Dass meine Angebote überwältigend angenommen werden. 

Und ich bin auch meiner Zeit in der Medienbranche dankbar dafür, was ich alles lernen durfte und jetzt für mich umsetzen kann. 

Ich bin dankbar für mein Mädelsnetzwerk, das aus TCM-Kolleginnen besteht. Jede von uns hat ihren eigenen Schwerpunkt. Wir helfen uns gegenseitig, bauen gemeinsam Projekte auf, die uns Spaß machen. Es gibt bei uns keinen Neid, wir teilen Erfolge und finden gemeinsam Lösungen, wenn es mal nicht so gut läuft. Die Resonanz von außen zu unseren gemeinsamen Aktivitäten ist auch unglaublich positiv – es fällt auf, wenn sich Frauen zusammentun!

Erlaube es Dir abzugeben und zu verTRAUEN, dass andere Personen es genauso gut machen wie Du selbst. Vertraue, dass Dein Kind von Papa, Oma, Opa auch bestens betreut wird. So kannst Du Dich auf Deins konzentrieren. 

Schlechtes Gewissen ablegen, denn es blockiert Dich in der Erfüllung Deiner Wünsche. Überlege Dir, wie möchtest Du, dass Dich Dein Kind in ein paar Jahren sieht? 

Höre auf Dein Bauchgefühl! Wir haben leider verlernt darauf zu hören. Mache dein Bauchgefühl zu Deiner besten Freundin.