WEITERE BEITRÄGE: WANDLUNGSFÄHIG BLEIBEN · PORTRAITS · ERFOLGREICH UND GLÜCKLICH MIT KIND UND FAMILIE
„Die Dinge kommen so, wie sie für mich vorgesehen sind.“
2016-In ihrem Kosmetiksalon bietet Kristina Matosic ausgewählte Behandlungspakete für die innere und äußere Schönheit an. Auf Basis einer Hautanalyse und je nach Massagebedarf kann sie für ihre Klientel individuelle Behandlungen mit erlesenen Produkten zusammenstellen. Die Behandlungen der Hand- und Fusspflege runden das Angebot ab und richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Kundinnen und Kunden. Aufgrund ihrer früheren Tätigkeit als Praktikerin der Grinberg-Methode, kann sie zusätzliches Erfahrungswissen miteinfließen lassen. Die Hauptzielgruppe ihrer Kundinnen und Kunden sind vorwiegend Frauen zwischen 30 und 70+. Weiters zählen Jugendliche mit Akne und Menschen mit Hautproblemen wie z.B. Couperose oder Neurodermitis zu ihrem KundInnenenstamm.
10 FRAGEN AN KRISTINA MATOSIC
Kristina Matosic, Kosmetikerin, verheiratet, 1 Tochter, 2 Söhne, selbstständig seit 2015 / Web: Der Verwöhnsalon
WAS HAT DIRCH BEWEGT, DEIN BUSINESS ZU STARTEN?
Ich bin diplomierte Gesunheits- und Kankenschwester in meiner Grundausbildung und habe jahrelang im Krankenhaus gearbeitet. Währenddessen habe ich Körperarbeit nach der Grinberg-Methode gelernt und später auf selbständiger Basis angeboten. Nach meinen ersten beiden Kindern habe ich den Wunsch nach beruflicher Veränderung gespürt. Ich wollte nicht mehr im System des Krankenhauses arbeiten und habe eine Zeit lang im Service des von meiner Familie gepachteten Restaurants gearbeitet. Es war eine interessante Erfahrung, aber auch sehr anstrengend. Meine Stärke ist die Arbeit mit Menschen, daher hat es zu mir gepasst.
Die innere Suche ging weiter und ich habe mich wieder an meine Leidenschaft für die „Schönheit“ erinnert. Ich liebte es immer schon massiert und verwöhnt zu werden und wollte es selbst lernen und weitergeben. So habe ich eine privat bezahlte Ausbildung zur Kosmetikerin absolviert, die ich anschließend mit der Meisterprüfung an der Wirtschaftskammer abschloss. Während der Vorbereitungen für die Befähigungsprüfung war ich schon mit meinem 3. Kind schwanger.
WO BEWEGST DU DICH GERADE IN DEINEM BUSINESS?
Ich habe es innerhalb eines Jahres geschafft mein Geschäft zu etablieren und einen tollen StammkundInnenstock aufzubauen. Die KundInnen kommen aufgrund der individuellen Betreuung gerne zu mir und empfehlen mich weiter. Aufgrund der Rahmenbedingungen mit unseren Kindern ist die Zeit begrenzt, in der ich meinen KundInnen zur Verfügung stehen kann. Erfreulicherweise wäre der Bedarf schon größer. Ich arbeite derzeit 2 Tage die Woche in meinem Geschäft. Da ich nur Termine nach Vereinbarung anbiete, kann ich meine Arbeitszeiten je nach Bedarf gestalten.
WIE DEFINIERST DU FÜR DICH ERFOLG?
Für mich ist Erfolg, wenn ich es geschafft habe etwas zu machen, das ich gern mache. Wenn das dann auch noch gut ankommt, kann man, meiner Meinung nach, schon von Erfolg sprechen. Die Folge daraus ist natürlich, auch davon leben zu können. Ich habe in meinem ersten selbständigen Jahr noch keinen Verlust gemacht, sondern einen kleinen Gewinn. Das macht mich sehr stolz.
WIE DEFINIERST DU FÜR DICH GLÜCK?
Wenn ich mich so mag wie ich bin, mit all meinen guten und schlechten Seiten, mit all meinen Fähigkeiten und Schwächen, dann bin ich glücklich. Glück hängt für mich auch mit Dankbarkeit zusammen. Ich bin dankbar für alles was ich kann und habe. Gesundheit und das Gefühl der Sicherheit kommt noch dazu. Aber es ist viel mehr das Gefühl, ich bin gut so wie ich bin und das Vertrauen, dass die Dinge so kommen, wie sie für mich vorgesehen sind. Ich bewundere jede Person, die es schafft sich selbst zu akzeptieren, wie sie ist, sich nicht Leid zu tun oder jemanden anderen co-abhängig zu machen. Ich denke, ich habe wichtige Themen aufgearbeitet und habe im Moment nichts offen, weder mit mir noch mit anderen Personen. Sollten das andere Menschen, mit denen ich in Beziehung bin, anders sehen, ist mir Feedback immer herzlich willkommen.
WIE HAST DU DEINEN STIMMIGEN WEG GEFUNDEN? WAS HAT DICH DA GELEITET?
Das Vertrauen in mich selbst hat mich geleitet. Ganz besonders auch das Feedback von meinem Mann. Leben und leben lassen, ist unser Motto. Wir sagen einander was für uns ok ist und was nicht.
Ich habe gelernt zu erkennen, wenn mich etwas belastet und ob ich etwas daran ändern muss oder möchte, um wieder seelisches Gleichgewicht herzustellen. Ich habe mit Anfang 20 begonnen mich intensiv mit mir zu beschäftigen. Die Ausbildung zur Praktikerin der Grinberg-Methode hat mich darin unterstützt zu lernen, wie sich belastende Themen anfühlen und wo ich das im Körper spüre. Mein Weg war der, dass ich immer wieder in mich gegangen bin. Ich habe mit mir selbst gearbeitet oder Unterstützung von außen geholt (Therapie etc.). Dadurch habe ich Zusammenhänge erkannt und dass ich mein Leben selbst gestalten kann. Aus dieser, meiner eigenen Erfahrung heraus, traue ich jedem die Verantwortung für das eigene Leben zu. Wenn ich merke, dass jemand von mir erwartet, ihm Verantwortung abzunehmen, grenze ich mich eindeutig ab. Verantwortung übernehme ich nur für mich und meine Kinder. Aber auch diese entlasse ich nach und nach, ihrem Alter entsprechend, in ihre eigene Verantwortung. Es ist mein tiefer Wunsch, dass meine Kinder zu selbständigen eigenverantwortlichen Erwachsenen heranwachsen. Da versuche ich ihnen durch mein Verhalten Vorbild zu sein.
WELCHE STRUKTUREN HELFEN DIR, DEN ALLTAG ZU MEISTERN?
Wir besprechen zu Hause genau, wer was macht. Mein Mann z.B. macht Frühstück, weil ich das nicht gerne mache und es für ihn so ok ist. Er trägt durch seine Arbeit den finanziellen Hauptanteil des Familienbudgets bei. Ich kümmere mich nahezu zu 100 Prozent um den Einkauf, die Wäsche und die Ordnung im Haushalt. Sollte ich einmal nicht dazu kommen etwas zu erledigen, bitte ich meinen Mann das für mich zu tun und dann macht er das auch. Allerdings muss ich ansprechen, was ich mir von ihm erwarte. Wenn man nämlich nicht sagt, was man will, wird man kläglich enttäuscht. Wenn ich also etwas brauche, spreche ich es mittlerweile klar an. Das war ein wichtiger Lernprozess für uns. Es muss alles besprochen und organisiert werden. So stimme ich mich auch an meinen Arbeitstagen mit dem Kindermädchen und meinen Eltern bezüglich des Nachmittagsprogramms der Kinder ab. Wer bringt sie zum Kinderyoga, zum Fußball, zur Reitstunde und zu Einladungen? Oder, können sie auch schon manches alleine bewältigen?! Wer holt sie wieder ab? Wer übernimmt die Betreuung, wenn eines der Kinder krank ist? Das alles gehört geplant und auch spontane Entscheidungen müssen getroffen werden. Wenn niemand aus unserem Netzwerk Zeit hat, kann es sein, dass ich Termine absagen muss. Die großen Kinder können aber auch schon ein paar Stunden alleine sein, außer sie haben hohes Fieber.
Es war für uns ein Lernprozess, das Unternehmungen auch einzuplanen sind, damit sie wirklich stattfinden. Am Wochenende ist mir aber am liebsten nichts zu unternehmen, sondern einfach zu sein.
Es gelingt uns immer besser Zeit zu zweit zu haben. Ich gehe sehr gerne mit meinem Mann abends Essen und das planen wir ein. Manchmal machen wir das auch gemeinsam mit Freundinnen und Freunden. Auch die Zeit zu Hause planen wir ein. Wenn die Kinder schlafen, trinken wir z.B. ein Glas Champagner und genießen die Zeit zu zweit. Wir trauen seit kurzem den Kindern zu, etwa einmal im Monat, abends 2 bis 3 Stunden alleine zu sein. Wir bleiben natürlich in der Nähe damit wir schnell wieder daheim sind. Außerdem sind wir an diesen Abenden nicht länger als bis 20 Uhr aus. Für unsere Kinder ist das ok und sie finden es toll, alleine die Verantwortung zu haben. Die beiden großen Kinder passen auf den kleinen Bruder auf, machen sich bettfertig und dürfen dann einen kindgerechten Film anschauen. Das geht natürlich nur, weil wir den Kindern absolut vertrauen können.
WIE GUT GELINGT ES DIR, ZEIT ÜR DICH ZU HABEN? WIE VERBRINGST DU DIESE ZEIT?
Durch meinen gesunden Egoismus und meiner Selbstliebe gelingt es mir gut. Ich teile mir meine Zeit entsprechend ein und vereinbare dann auch keine Termine. Abends, wenn die Kinder im Bett sind und ich alleine bin, nutze ich bewusst die Zeit für mich. Ich kann dann nicht gleich schlafen gehen, da ich diese 2-3 Stunden brauche, um einfach ICH zu sein, auch wenn ich müde bin. Ich bin dann zum Beispiel bewusst nicht im Facebook sondern lese, sehe mir einen Film an oder mache einfach nichts. Ich bin gerne am Abend zu Hause und ziehe mich zurück. Das gibt mir wieder Energie für den Alltag. Ich gönne mir auch monatlich eine Kosmetikbehandlung und ab und zu eine Massage. Seit ich selbst im Dienstleistungsberuf tätig bin, wertschätze ich die Arbeit anderer noch mehr.
ÜBERFORDERUNG, SCHLECHTES GEWISSEN, EXISTENZÄNGSTE – WAS FÄLLT DIR DA EIN?
Überforderung – Das ist für mich das Bewusstsein, das kommt, wenn ich nicht auf meine Bedürfnisse achte. Ich erkenne heute sehr schnell, wenn ich aus der Überforderung heraus reagiere. Das sind zum Beispiel Überreaktionen den Kindern gegenüber. Wenn sie mich durch Kleinigkeiten auf die Palme bringen, ist es Zeit einen Gang zurück zu schalten. Ich kann mich dann gut korrigieren und weiß, dass ich etwas ändern muss oder einfach wieder etwas mehr Zeit für mich einplanen sollte.
Ein schlechtes Gewissen habe ich immer weniger, weil ich weniger Handlungen setze, die es verursachen. Trotzdem kann es passieren, dass ich zum Beispiel meine Kinder, aufgrund von Überforderung, unfair behandle. Dann habe ich ein schlechtes Gewissen. Sobald ich erkenne, dass es mir passiert ist, erkläre ich ihnen altersgerecht, dass mein Verhalten nichts mit ihnen zu tun hatte. Sie können das auch verstehen und sollen sogar merken, wie jemand reagiert der an der Grenze seiner Belastbarkeit ist.
Existenzängste habe ich nicht, weil ich das Vertrauen habe, dass das zu mir kommt, was mir zusteht. Ich muss aber schon sagen, dass ich ein gutes soziales und familiäres Netz habe. Das gibt Sicherheit. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die, als ich noch Kind war, wenig finanzielle Mittel hatte. Erst später, als mein Vater sich mit 45 selbständig gemacht hat, kam der Wohlstand zu uns. Ich habe dadurch gelernt, aus eigenen Kräften heraus etwas zu erreichen. Dazu kommt das Vertrauen, dass ich mit meiner Kraft und Motivation alles schaffen kann und mit allen Herausforderungen des Lebens klar komme. Es ist mir auch bewusst, dass unvorhergesehene, schreckliche Ereignisse wie Unfälle oder gar Tod passieren können. Diese existenziell erschütternden Schicksale werfen alles aus der Bahn. Aber auch diese Situationen sind letztendlich bewältigbar.
WOFÜR BIST DU BESONDERS DANKBAR?
Für das was ich bin, habe und sein darf. Ich bin dankbar für meinen Mann und meine Kinder. Dass alle gesund sind und wir ich einem hoffentlich noch lange friedlichen Land leben dürfen. Ich habe den Weg, den ich gehe, selbst gewählt und bin für meine Weiterentwicklung dankbar.
WAS SIND DEINE 3 TIPPS FÜR DIE VEREINBARKEIT VON BUSINESS UND FAMILIE?
Selbstbewusst sein – Wertschätze Dich als Person so, dass Du alles schaffen kannst.
Grenzen setzen – Wahre Deine persönliche Grenze so, dass Du immer weißt wie weit Du gehen kannst und vor allem wie weit Du jemanden anderen an Dich heranlässt.
Struktur aufbauen – ohne Struktur im (Arbeits-)Alltag kommt es leicht zu Überforderung.
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