WEITERE BEITRÄGE: WANDLUNGSFÄHIG BLEIBEN · PORTRAITS · ERFOLGREICH UND GLÜCKLICH MIT KIND UND FAMILIE
„Nutze Krisen um zu wachsen!“
2017-Bettina Horvath bietet Consulting im Bereich Onlinemarketing an und zählt in diesem Bereich als Pionierin. Außerdem ist sie leidenschaftliche „Theaterreisende“ – eine innovative und kreative Möglichkeit der Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung. Mit ihrem Sohn lebt sie nach 17 Jahren Südafrika wieder in Wien.
DialogRaum
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10 FRAGEN AN BETTINA HORVATH
Bettina Horvath, Beraterin für digitales Marketing, Seminarleiterin für Theaterreisen, in einer Partnerschaft, 10 Jahre Alleinerzieherin, 1 Sohn, selbstständig seit 1989 / Web: Bettina Horvath
WAS HAT DIRCH BEWEGT, DEIN BUSINESS ZU STARTEN?
Ich war in den letzten Jahren mit verschiedenen Geschäftsideen selbstständig, großteils hauptberuflich.
Nach der HAK-Matura war ich in einem klassischen Bürojob und habe rasch für mich erkannt, dass das nicht zu mir passt. So ging ich auf die Suche. Gefunden hat mich dann der Amway Direktvertrieb. Ich habe 1989 mit großer Begeisterung angefangen und mit meinem damaligen Mann die schnellst wachsende Organisation in Europa aufgebaut und geführt. Wir waren eine Zeit lang ein super Team und sehr erfolgreich. Leider wuchsen die privaten Probleme, die letztlich zur Scheidung führten. Ich suchte damals eine fixe Anstellung, um mich finanziell und emotional zu stabilisieren und begann eine Karriere bei Herold Business Data in Mödling. Nebenbei lief das Amway-Geschäft weiter. 1997 folgte ich meinem Ruf der Sehnsucht, hab gekündigt und bin mit meinem Business nach Südafrika ausgewandert.
Wie mein Sohn 3 Jahre alt war, wollte ich wieder zurück ins Business. Zur Geburt meines Sohnes war ich in der glücklichen Lage nicht arbeiten zu müssen. Nach 3 Jahren dann wollte ich zurück in die Geschäftswelt. Ich habe eine Nische in der Region entdeckt und ein Puppentheater für Kindergeburtstage gemeinsam mit 2 Studenten erfolgreich umgesetzt. Eigentlich wollte ich dieses Business ausbauen, aber dann lockte ein amerikanisches Franchise im Business Growth, Training und Coaching Bereich und ich stürzte mich mit allem was ich hatte, Geld und Energie, in dessen Aufbau. 3 Monate nach Unterzeichnung stürzte der Markt ein und gekoppelt mit einigen anderen Problemen ging der Plan nie wirklich auf. Ich habe schmerzlich gelernt, dass man ein Franchise nur dann kaufen sollte, wenn das Geschäftskonzept tatsächlich erprobt ist. Die Inhalte und Ideen waren fantastisch, ich verwende diese heute noch in meinen Beratungen, aber das als Franchise zu verbreiten war die falsche Idee.
2011 musste ich dann letztlich einsehen, dass alles verloren war und nichts mehr zurückzuholen war. Ich war am Boden zerstört, mein Selbstvertrauen verschwunden und fiel in eine schwere Depression. Dank meines Kindes, für dass ich die einzige Bezugsperson war, musste ich mich am Riemen halten und mich selber da herausholen. Ohne Budget und mit Ringen unter den Augen fing ich an, ein neues Business aufzubauen.
Ich musste lernen, dass ich meinen Selbstwert nicht über meinen Kontostand definieren darf und dass ich mich innerlich transformieren musste. Ich erinnere mich ganz bewusst, wie ein Satz von Anthony Robbins aus einer seiner Programme sich mir tief eingegraben hatte und mir sehr geholfen hat “You don’t need the resources, you just need to be resourceful”.
Zunächst lud ich mir jeden Gratisinhalt jeder Coachingseite im Internet herunter. Ich konnte mir keine Therapie oder Coaching leisten, aber ich nahm was ich konnte und verwendete diese Materialien, um mich psychisch zu stabilisieren. Ich war mir nicht sicher was ich tun sollte und dann gab eine Freundin den Anstoß zu meinem neuen Business, mit dem ich dann sehr erfolgreich wurde, digitales Marketing. Sie bat mich um Hilfe bei ihrer Webseite und sagte dann
Gesagt getan, und so fing ich an anderen Firmen bei ihren digitalen Marketingstrategien zu helfen. Es war schwer verdientes Geld, und das nicht viel. Oft gab es einen Monat wo ich nicht wusste wie ich die Miete bezahlen sollte. Dann wurde mir ein Job angeboten, ein fixes Gehalt! Aber ich konnte und wollte meine Freiheit nicht aufgeben und so hatte ich abgelehnt. Daraufhin haben wir einen Consultingvertrag ausgearbeitet und ich fing an wieder an meinen Selbstwert zu glauben. Seit dem habe ich mich immer weiter entwickelt und arbeite heute als freie Beraterin mit Marketingagenturen und direkten Kunden in Wien, München und London zusammen. Mit dem steigenden Selbstwert stieg übrigens auch mein Stundenlohn, er definiert sich zwar nicht darüber, aber wirkt sich dann doch aus.
WO BEWEGST DU DICH GERADE IN DEINEM BUSINESS?
Ich habe mich auf das sogenannte Content oder Inbound Marketing spezialisiert, was das gesamte digitale Marketingspektrum einer Firma umfasst, ich bin eine Allrounderin in dem Bereich. Die meisten meiner Kunden sind B2B Firmen, allerdings zur Zeit habe ich ein sehr spannendes Spielfilmprojekt, das mich in Atem hält. Meine Freiheit und die Möglichkeit mir meinen Arbeitstag einzuteilen wie ich will waren mir immer wichtig. Heute habe ich erreicht nur mehr die Projekte anzunehmen, die mir wirklich Spaß machen und bei denen ich mich nicht zu sehr stressen muss. Ich mag Stress ganz und gar nicht.
WIE DEFINIERST DU FÜR DICH ERFOLG?
Ich hatte viele Jahre ein anderes Bild von Erfolg. Eine gewisse Summe am Bankkonto und das Ansehen waren die Hauptkriterien. Heute ist für mich Erfolg dann, wenn ich das mache, was mir Spaß macht und ich mein Auskommen damit habe. Das ich ein Leben lebe, wie es mir gefällt, ohne Stress. Davon weiche ich nicht mehr ab, das habe ich auf meinem Weg gelernt.
WIE DEFINIERST DU FÜR DICH GLÜCK?
Für mich persönlich ist Glück morgens aufzuwachen und mich auf den Tag zu freuen, was auch immer passieren möge. Die Geborgenheit der Familie zu haben. Zufriedenheit mit dem was ist und gleichzeitig zu schauen was es noch gibt. Ich war früher oft unzufrieden mit dem was ich hatte und wollte immer mehr. Heute kann ich viel schneller die Situation akzeptieren als früher!
WIE HAST DU DEINEN STIMMIGEN WEG GEFUNDEN? WAS HAT DICH DA GELEITET?
Die Zeit in Südafrika nutzte ich bewusst zur Selbstfindung. Kapstadt hat eine ganz eigene Energie, es ist der Ort, der Dich zu Dir selber führt. Es ist ein richtiges Energiezentrum, die Mutter-Stadt, die Dich hält und gleichzeitig die Stadt der Stürme. Das viele Wasser rundherum, wirft Dich ständig zur Dir selbst zurück. Ich musste mich auch meinen Ängsten stellen und durfte mich enorm weiter entwickeln. Jetzt schreibe ich gerade meine Erfahrungen nieder und wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar einmal einen Film darüber. Der Vater meines Kindes verließ uns noch in der Schwangerschaft und ich war Alleinerzieherin vom ersten Tag an. Es war so unglaublich schwer, vor allem emotional. Das schwierigste war, nicht in Bitterkeit zu verfallen, ich habe so sehr mit unserem Schicksal gehadert. Mit einem tollen Coach (consciousness coaching) habe ich dann aus dem schwarzen Loch gefunden, zu akzeptieren was ist, und die große Erfahrung, die dieses Schicksal mir brachte, zu erleben: was bedingungslose Liebe ist. Geleitet hat mich auf meinem Weg letztendlich mein Vertrauen in mich selbst, meine gefolgten Taten und Dankbarkeit an das was ist, wie auch immer es ist. Ich durfte lernen, dass ich mich immer wieder aufrichten kann, wenn ich umfalle. Ich hatte sehr schwierige Phasen, es ist vieles nicht so gelaufen wie ich es dachte. Was gekommen ist, ist, dass ich jetzt so leben kann wie ich es will.
WELCHE STRUKTUREN HELFEN DIR, DEN ALLTAG ZU MEISTERN?
Nach 17 Jahren Südafrika (Kapstadt) sind wir vor 3 Jahren zurück nach Wien gekommen. Mein Sohn war ausschlaggebend für diese Entscheidung. Die Sehnsucht nach Familienanschluss und einer männlichen Bezugsperson war groß. Mein Sohn, mein Bruder und seine Partnerin haben sich rasch ineinander verliebt. Rückblickend hätte ich früher zurückkommen sollen, da es in Österreich für alleinstehende Mütter viel leichter ist als in Südafrika. Dort gibt es kein soziales System, weder Familienbeihilfe noch Kinderbetreuungsgeld. Da ich keinerlei Unterstützung hatte, ganz ohne Familie und ohne Mann, war es zeitweise wirklich schwer Kind und Beruf auf Balance zu halten, und dann vielleicht noch ein bisschen auf mich zu schauen. Ich habe gelernt das letzte aus jeder Minute herauszuquetschen und bin ein productivity freak geworden mit messerscharfem Fokus wenn es ums Arbeiten geht. Und ich musste lernen, um Hilfe zu bitten und diese auch anzunehmen. Das war nicht leicht für mich. Mittlerweile habe ich auch einen unterstützenden Partner und mein Sohn ist schon selbstständiger, wie viel einfacher ist das Leben dann doch! Die beiden sind ein Herz und eine Seele, was schön anzusehen ist. Mein Kind ist am Weg in die Teenagerzeit und ich schaue darauf, dass ich soviel Qualitytime wie möglich mit ihm verbringe bevor er eigene Wege geht. Wir haben alle drei volle Terminkalender, viele Berufe und Hobbies und da ist die Koordination nicht immer leicht. Das wichtigste ist die gemeinsame Basis, zu wissen, egal was, wir lieben uns und halten zusammen. Dann schafft man alles.
WIE GUT GELINGT ES DIR, ZEIT ÜR DICH ZU HABEN? WIE VERBRINGST DU DIESE ZEIT?
Ich habe mir damals in meiner größten Krise die Genehmigung gegeben, viel zu schlafen. Da hat es begonnen, bewusst auf meine Bedürfnisse zu achten. Ich nehme mir einen Tag im Monat fix nur für mich und fahre in die Therme. Ich mache auch das Burnout-Präventionscamp der SVA mit, das ich sehr empfehlen kann. Als mein Sohn noch ein Baby war, war mir sehr schnell klar, dass es ihm dann gut geht, wenn es mir auch gut geht!
ÜBERFORDERUNG, SCHLECHTES GEWISSEN, EXISTENZÄNGSTE – WAS FÄLLT DIR DA EIN?
Überforderung – für Leute die zu Hause arbeiten ist das ganz schwierig, da empfehle ich zeitweise nicht zu Hause zu arbeiten. Als ich in einem co-working Space einen Schreibtisch hatte, ging vieles einfacher. Wenn alles zu viel ist, frage ich mich “Was ist jetzt das eine, allerwichtigste?” Und dann erledige ich das. Und dann erst frag ich nach dem Nächsten. Und so weiter. Dann kommt man sehr schnell drauf, was nicht wichtig ist und es wird wieder überschaubarer.
Schlechtes Gewissen – da braucht jeder ganz viel Reflexion darüber, wo es herkommt. Schlechtes Gewissen ist ein schleichender Bösewicht. Gerade als Mutter glaub man oft, man ist eine Rabenmutter. Aber das ist alles Blödsinn. Es ist so wie es ist, und es ist gut. Das sage ich mir immer wieder vor.
Existenzängste – mir hat die Frage geholfen: was ist das Schlimmste was passieren kann? Nach der Antwort fragt man weiter, was dann das Schlimmste ist usw. Man merkt, dass es immer irgendwas gibt, was man dann machen kann. Dadurch kommt man wieder ins Hier und Jetzt. Es ist wichtig wieder zurück ins Jetzt zu kommen, wenn wir mit unseren Gedanke zu sehr in der Vergangenheit oder Zukunft sind.
WOFÜR BIST DU BESONDERS DANKBAR?
Für mein Kind, und dass er die Person ist, die er ist und die vielen Lektionen die ich mit ihm gelernt habe.
WAS SIND DEINE 3 TIPPS FÜR DIE VEREINBARKEIT VON BUSINESS UND FAMILIE?
Zeit für Dich selbst ohne Schuldgefühle – es muss nicht viel sein, finde Dein Ding.
Strukturen mit Flexibilität – Pläne über Board werfen, wenn es nicht passt.
Freude und Spaß nicht vergessen – Oper, Live-Kunst, what ever.
ANDREA SUTTER – Executive Coaching
„Dankbarkeit ist so ein Grundmodus, in dem ich funktioniere.“ 2016-Als Beraterin, Trainerin und Coach hat sich Andrea Sutter auf…
KRISTINA MATOSIC – Kosmetik und Beauty
„Die Dinge kommen so, wie sie für mich vorgesehen sind.“ 2016-In ihrem Kosmetiksalon bietet Kristina Matosic ausgewählte Behandlungspakete für…
ANGELA GLAS – Fashion Design
„Verlasse Dich auf Dich selbst!“ 2016-Angela Glas ist Designerin von Damenmode und setzt auf elastische Stoffe aus Österreich, Deutschland…