Eine Begegnung, die mich sehr prägte
Als Jugendliche mit 17 Jahren kam ich das erste Mal in Kontakt mit meinem Studium. Umweltsystemwissenschaften mit Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre. Ich bekam die Information von einem österreichischen Arbeitskollegen im Schweizer Gastgewerbe, der diese noch sehr neue Studienform bereits mit einem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt in Graz studierte.
Diese Begegnung mit einem Pionier sollte mich besonders prägen…
Ich war fasziniert, von der Intention dieses interdisziplinären Studiums, dass wir als ausgebildete BetriebswirtInnen die Sprache der Naturwissenschaften verstehen lernen, Zusammenhänge erkennen und so in weiterer Folge gemeinsam nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen in der Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln zu können. Zu Beginn war dieses Studium ein Studium irregulare, ein Studienversuch, eine Initiative, die von Studierenden selbst ins Leben gerufen wurde. Wir durften unseren Studienplan bis auf einen fixen Rahmen der Studienfächer selbst festlegen.
Diese Möglichkeiten an Selbstorganisation und in weiterer Folge die Zukunft aktiv zu gestalten, einen Beitrag zu leisten, die Welt zu einem besseren Ort machen zu können, ließen tief in mir sicher sein, ich verstand und fühlte zugleich, dass ich auch eine dieser PionierInnen sein wollte…
…und das hat sich auf meinem weiteren Weg durchgezogen und meinen Blick auf die Welt geprägt.
Mein holistischer Blick auf die Welt und uns Menschen
Für mich ist die Welt ein Ort, an dem wir unsere Gaben so einbringen, dass sie einer echten Weiterentwicklung dienen. Ich betrachte uns Menschen in unserer Ganzheit als Körper, Geist und Seele und in der Verbundenheit mit der Natur. Alles hängt zusammen und steht in Wechselwirkung.
Ich gehe davon aus, dass sich unsere Seele für dieses Leben einiges vorgenommen hat und wir daher die Herausforderungen, Aufgaben, Begegnungen als Gelegenheiten nutzen können, um uns SELBST zu erfahren. So gesehen, stellt uns das Leben, der Ort unseres beruflichen Wirkens ein wunderbares Spiegelbild unser inneren Landschaft zur Verfügung. Es sind Botschaften und Impulse am Weg unserer Entwicklung.
So verstehe ich auch Unternehmen und Organisationen als lebendige Organismen. Jedes Unternehmen hat seine eigene Richtung in die es sich entwickeln will und die gilt es sichtbar zu machen.
Meine beruflichen Stationen und Erkenntnisse
Nachhaltige und partizipative Zukunftsentwicklung
Gleich nach dem Studium konnte ich in einem kleinen Beratungsunternehmen für nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft meinen Beitrag für eine bessere Welt leisten. Einen Beitrag für eine Entwicklung für mehr Wertschätzung gegenüber Mensch und Natur. Wir begleiteten Unternehmen und Regionen dabei, in partizipativen Prozessen (mit Öffenlichkeitsbeteiligung) zukunftsfähige Strategien zu entwickeln und Schritte der Umsetzung zu gehen. (Beitrag im Handbuch für Öffentlichkeitsbeteiligung – Zukunft gemeinsam gestalten.)
So habe ich rasch gelernt, was möglich ist, wenn wir Menschen und ihre Kräfte bündeln können – Betroffene zu Beteiligten machen. Und welch wichtige Bedeutung das Mindset und die Qualität der Beziehungen der handelnden AkteurInnen für das Gelingen der Vorhaben hat. (Publikation: Energieregionen der Zukunft – erfolgreich vernetzen und entwickeln.)
Auch habe ich erkannt, wie wichtig es ist, mich selbst bewusst und ständig weiter zu entwickeln, damit das Begleiten von Menschen gelingen kann. Also, mit unterschiedliche Denk- und Verhaltensweisen und Emotionen, die sich im Prozess zeigen, wirksam umgehen zu können. Und auch zu einem Perspektivenwechsel, einen anderen Blick auf die Welt zu inspirieren und dadurch wirksame Lösungen gemeinsam hervorzubringen.
Und das ist wohl bis heute die wichtigste Form meiner Weiterbildungen – die ständige Weiterentwicklung, Selbstreflexion, ganzheitlich. Also, die innere Arbeit, die Auseinandersetzung mit mir selbst als Mensch, eigenen Einstellungen, Werten, Muster und Gefühle. Und, der ganz großen Frage nachzugehen, wofür ich hier bin, warum ich das tue, was ich tue und mich davon leiten zu lassen.
Interdisziplinäre Projekte
Kräfte für zukunftsfähige Lösungen zu bündeln, war auch der Ansatz bei zwei großen interdisziplinären Projekten, die ich koordinieren durfte. Eines davon war ein Partnerschaftsprojekt zwischen privaten Unternehmen und staatlichen Institutionen, mit der Aufgabe Kooperationsmethoden und neue ökosoziale Dienstleistungen zu entwickeln und zu erproben. Im zweiten Projekt ging es um die Entwicklung eines Labels für eine nachhaltigere Produktion bei Obst und Gemüse und die Steuerung der Kooperation zwischen VertreterInnen aus dem Lebensmitteleinzelhandel, einer Umweltschutzorganisation und einer kirchlichen Hilfsorganisation.
In beiden Projekten nahm ich eine interne Rolle ein. Als Teil eines übergeordneten Projektteams und gleichzeitig als Teil eines kleinen Beratungsunternehmens bzw. Vertreterin einer Hilfsorganisation. Besonders dann, wenn die unterschiedlichen Bedürfnisse, Meinungen und Emotionen der KooparationspartnerInnen uns aufforderten, uns auf gemeinsame Werte des Miteinanders zu besinnen, konnte ich die Unterschiede in meinen Möglichkeiten im Vergleich zu meiner sonstigen Rolle als externe Prozessbegleiterin erkennen. Als Teil des Systems, war ich selbst Betroffene und musste mich an gewisse interne Rahmenbedingungen halten, Erwartungen erfüllen und war hierarchischen Dynamiken ausgesetzt. Diese Erfahrung hilft mir nun in meiner externen Rolle als Prozessbegleiterin dabei, mich in Teams besser hineinzuversetzen, systemrelevante Dynamiken sichtbar und Möglichkeitsräume nutzbar zu machen.
Praxisorientierte Lehrtätigkeit
Durch meine Lehrtätigkeit auf einer Fachhochschule zum Thema Organisationsgestaltung konnte ich über mehrere Semester großen Gruppen von jungen Menschen Impulse für neue Wege der Zusammenarbeit weitergeben. Wichtig war mir das Lernen in Formaten zu ermöglichen, die Selbstverantwortung fördern. Anhand von Projekten in Unternehmen konnte dies erprobt werden. Die schönsten Feedbacks waren für mich, wenn Studierende inspiriert waren den beruflichen Weg der Beratung einzuschlagen.
Berufliche Selbstständigkeit seit 2007
Wunsch nach Veränderung
Vor über 10 Jahren war es für mich wichtig mich beruflich zu verändern und so beendete ich ein Dienstverhältnis in Graz. Ich hatte mich bewusst für eine Auszeit von 3 Monaten entschieden, um in dieser Zeit herauszufinden, wo die Reise beruflich hingehen soll. Diese Findungsphase hatte ich in Canada verbracht und mir damit einen Kindheitstraum erfüllt. Eine Tante von mir lebt dort. Sie war als ich noch ein Kind war, immer wieder auf Besuch in Österreich und hat mich damals als moderne Frau, die den Mut hat aus dem ländlichen Raum nach Canada auszuwandern, sehr beeindruckt.
So verbrachte ich eine wunderbare Zeit in diesem Land, tauchte ins Every-Days-Life ein, half im Familien-Catering mit und erlebte mich neu, jenseits von Rollen. Ich besuchte die schönsten Orte in den National Parks und öffnete mich für Impulse, die mir meinen beruflichen Weg und auch den Wunsch nach privater Veränderung aufzeigten.
Schließlich war der Impuls meinen eigenen Weg, mein eigenes Ding zu machen und nach Wien zu gehen am stärksten…
Meine Vision
Ich startete damals mit Birgit Neges Consulting, Begleitung von Veränderungsprozessen von Menschen und Organisationen, mit der Vision los, eine Wirtschaft mitzugestalten, in der mehr Freude möglich ist. So, dass wir Menschen unser größtes Potenzial für das einsetzen können, das uns wirklich wichtig ist und das entstehen will. Mir war und ist klar, dass wir dafür unsere Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, verändern müssen. Und, v.a. dass wir Menschen uns weiter entwickeln müssen, damit dieser wohl tief gehende Wandel gelingen kann.
Bestärkt haben mich darin neue ganzheitliche Ansätze wie z.B. die wissenschaftlich basierte Theorie U von C. Otto Scharmer, die aufzeigt, wie Veränderungslernen gelingen kann, das über das Vergangenheitslernen hinaus geht. Nämlich, wenn wir uns auf eine innere Arbeit mit Selbstreflexion und Hinspüren einlassen, in der wir uns mit unserer persönlichen, aber auch kollektiven Intention verbinden.
Mein Begleitungsansatz
So ist mein Fokus auf die innere Arbeit, d.h, das bewusste gemeinsame Gestalten von innen heraus, in meinem Begleitungsansatz mit der Erfahrung immer stärker geworden. Meine diversen Weiterbildungen neben Organisationsentwicklung, u.a. in Mentaltraining, positiver Psychologie, Achtsamkeitspraxis, Pranic Healing und eigene laufende, ganzheitliche Reflexionsarbeit mit und ohne WegbegleiterInnen haben mich darin unterstützt.
Wertvolle Erfahrungen
Dankbar darf ich als Einzelunternehmerin auf wertvolle Erfahrung in der Zusammenarbeit mit KMU’s, meist eigentümerInnengeführt, Bildungseinrichtungen, öffentliche Organisationen, UnternehmerInnen und EPU’s zu den Themen Organisationsentwicklung, Teams-, Führungskräfte-und Persönlichkeitsentwicklung zurückschauen.
Dabei war und ist die Zusammenarbeit mit BeraterInnennetzwerken und anderen ExpertInnen für mich eine wichtige Form der Weiterentwicklung auf meinem Weg. Und, es fordert mich immer wieder auf Kooperation im Sinne eines Mehrwertes für alle Beteiligten mitzugestalten.
Business & Familie
Als Mutter eines wunderbaren 7 jährigen Sohnes habe ich mich auf meinen stimmigen Weg begeben, Business und Familie zu vereinbaren. Auch in einer neuen Familienkonstellation, getrennt lebend vom Vater meines Sohnes. So sehe ich das Thema Vereinbarkeit immer im Kontext des Themas Veränderung, dass wir uns weiter entwickeln und erkennen dürfen, wann es Zeit ist die beruflichen und privaten Strukturen anzupassen. Ich habe dadurch für mich die Möglichkeit Online zu arbeiten, entdeckt und die Plattform „Erfolgreich und glücklich mit Kind und Familie“ in die Welt gerufen, wo es um den stimmigen Weg der eigenen Vereinbarkeit und Selbstverwirklichung geht.
„Wandlungsfähig bleiben“
…ist nun die Essenz meiner Wandlungen, Erfahrungen und Erkenntnisse auf meinem Weg. Es ist auch die Zusammenführung der beiden Online-Auftritte von Birgit Neges Consulting und „Erfolgreich und glücklich mit Kind und Familie“.